MUNTERwegs baut Brücken zwischen Kulturen und Generationen

Der Verein MUNTERwegs verbindet seit über 10 Jahren freiwillige Mentorinnen und Mentoren mit Kindern aus Familien, die noch nicht lange in der Schweiz sind. So hilft eine Mentorin einem Kind, wertvolle Brücken zu bauen zu unserer Kultur und unserer Sprache. Ein Mentoring-Paar verbringt alle 2 Wochen zusammen einen Nachmittag. Dies ist ihre Zeit, um zu spielen, draussen zu sein und Dinge zu unternehmen, die beiden Spass machen. Dadurch entstehen wertvolle Beziehungen, die einem Kind und dessen Familie bei der Integration in die neue Umgebung helfen. Das Beispiel einer Mentorin aus dem Rontal zeigt, wie auch die Freiwilligen viel Freude und Sinn in dieser Beziehungsarbeit finden.

Angelika Wege ist schon lange als Mentorin bei MUNTERwegs aktiv. Sie begleitete ihren kleinen Schützling bereits als er mit seiner Familie nach der Flucht aus Afghanistan im Rontal eine neue Heimat fand. Der neugierige Junge ist Angelika schnell ans Herz gewachsen. Dass sie nun auch mit seinem jüngeren Bruder regelmässig «MUNTERwegs» ist, war ein Geschenk für die ganze Familie und wie es scheint auch für ihre sympathische Mentorin.

Frau Wege ist es wichtig, sich für die Gesellschaft einbringen und sich mit Menschen vernetzen zu können. Dass sie bei MUNTERwegs ausserdem ihre grosse Freude an Kindern erleben kann, hat sie besonders angesprochen. «Mein soziales Engagement für diese beiden aufgeweckten Jungs ist auch für mich eine Bereicherung», beschreibt es Frau Wege und fügt hinzu: «Bei MUNTERwegs kann ich den Kindern etwas Orientierung bieten. Sie haben enorme sprachliche Fortschritte gemacht. Wir machen gemeinsam tolle Ausflüge, spielen viel und basteln.» Die aufgestellte Frau weiss dann auch von vielen schönen Anekdoten zu berichten: vom Teamwork bei der Rettung der Molche im Gartenteich, dem Backspass und dem spannenden Nachmittag im Naschgarten in Root, wo die Drei Insektenhotels für den eigenen Balkon bauten. Wenn dann ihr kleiner Schützling nach dem letzten Seilbahnausflug noch zufrieden seufzst: "Ach, Angelika! Mein Herz ist sooo glücklich!" wird klar, dass auch für die Mentorin ihre beiden Jungs ein besonderes Geschenk sind. «Und ein wahrer Jungbrunnen!», fügt die lebendige Frau hinzu.

Die beiden Brüder dürfen bei Angelika einfach Kind sein, spielen und Neues entdecken. Kürzlich, beim MUNTERwegs Gruppentreffen im Naschgarten lernten die Drei vom ehemaligen Förster vieles über die Vernetzung der Pflanzen- u. Insektenwelt. Das ist nicht NUR für die kleinen Zuhörer interessant! Bei solchen Zusammenkünften haben die Mentoren und Mentorinnen natürlich auch Gelegenheit für einen Austausch ihrer Erlebnisse und Erfahrungen. 

Normalerweise endet ein Mentorenjahr nach 8 Monaten, aber wenn sich eine MUNTERwegs-Beziehung so schön entwickelt wie bei Angelika, so lebt dieses freundschaftliche Band auf privater Ebene weiter. Angelikas Buben, Hami und Hamed lieben Fussball und durch Angelikas Anregung und Mithilfe ist es nun gelungen, dass beide in einem Fussballverein aufgenommen werden - wieder ein wertvoller Schritt in die Integration!

Und auch wenn die Zeit nun künftig durch das Training etwas knapper wird, so steht für die Drei fest, dass sie weiterhin viele Schönes miteinander erleben werden!

Miriam Hess